Wie ist der Kaffee nach Deutschland gelangt?

Kannst du dir ein Leben ganz ohne Kaffee vorstellen? In Deutschland gehört das Aromagetränk zu den beliebtesten Getränken und ist kaum noch wegzudenken. Deshalb stellt sich die Frage, wie der Kaffee überhaupt zu uns gekommen ist, denn aus Deutschland stammt er nicht.

Die erste Kaffeebohne: Ihr Ursprung wird in Äthiopien vermutet

Es gibt Aufzeichnungen, die belegen sollen, dass die ersten Kaffeebohnen aus Äthiopien stammen. Dort wurden sie von Hirten im 9. Jahrhundert entdeckt. Schon früher wurden die leckeren Samen zu Kaffee-Pulver verarbeitet, um aus ihnen ein aromatisches Heißgetränk herzustellen. Damals fand die Röstung der Bohnen eher willkürlich statt. Eine geregelte Röstzeit oder einen exakten Ablauf gab es somit nicht. In diesem Zusammenhang ist besonders das Land Jemen aufgefallen, denn dort wurde schon früh eines der ersten Kaffeeanbaugebiete entwickelt. Das war besonders praktisch, denn bereits damals wurde die Stadt Mokka als Handelsstadt bekannt, da sie zwischen dem Roten und Arabischen Meer liegt. Mit dem Schiff sind die ersten Bohnen im 17. Jahrhundert von Mokka in europäische Städte gelangt. Auch in den Städten Konstantinopel und Medina boomte der Handel mit Kaffee und somit auch der Export dieses.

Bereits wenige Jahre später hatte sich der Kaffee in europäischen Haushalten etabliert. Menschen genossen das aromatische Getränk, weshalb die Nachfrage stieg. Zu Beginn war Kaffee übrigens sehr teuer, sodass er nur von reichen Menschen gekauft werden konnte. Zuerst erhielten übrigens Männer den Kaffee. Frauen kamen Jahre nach der Einführung von Kaffee in Europa erst in den Genuss des aromatischen Heißgetränks. Kurz darauf entwickelte sich übrigens auch die Kultur ein Kaffeekränzchen zu halten.

In der Türkei war Kaffee früher verboten

Vor dem 19. Jahrhundert war in der Türkei Kaffee verboten. Trotzdem haben sich Kaffeestuben gebildet. Diese waren jedoch streng geheim und ein Treffen in diesen war gefährlich. Wer im Land Kaffee getrunken hat, wurde verfolgt und bestraft.

Kaffee im 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert hat sich der Kaffee in Deutschland etabliert. Er galt fortan als Volksgetränk und wurde in den meisten Haushalten angetroffen. Dort haben Frauen und auch Männer den Kaffee mithilfe von Filtern hergestellt und entweder selbst getrunken oder auch anderen Menschen angeboten. Viele Menschen haben das Getränk auch mit unterschiedlichen Aromen vermischt und so einen besonderen Kaffeegenuss erzeugt.

Außerdem wurde im 19. Jahrhundert der Robustakaffee entdeckt. Die empfindliche Pflanze wurde somit erst nach der Arabicapflanze gefunden und zur Herstellung von Kaffee angebaut und gepflegt. Kurz darauf wurde Kaffee nicht nur in Europa, sondern auch in den USA als Massengetränk hergestellt und vertrieben, sodass dieses auch für Menschen mit weniger Geld verfügbar war.

In Italien hat Kaffee besonders großen Anklang gefunden. Dort waren die Menschen sehr kreativ und haben viel mit der Bohne ausprobiert. Den experimentierfreudigen Italienern ist es auch zu verdanken, dass wir heute unseren Kaffee mit Milch und Zucker trinken. Ebenso haben sie Alkohol mit Kaffee kombiniert und sind zu außergewöhnliche Kreationen gekommen.

Mit den Kriegen des 20. Jahrhunderts wurde weniger Kaffee erzeugt, denn der Anbau und auch Vertrieb war kaum möglich. Daher gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Kaffeeflaute. Jahre nach den Weltkriegen wurde die Kaffeewirtschaft aufgerüstet und der Export des Aromagetränks wieder vermehrt betrieben. Heute kannst du Kaffee in verschiedenen Varianten und Formen erwerben.

Ines Meierhoff
info@find-smart.de
Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/kaffee-bohne-espresso-getr%c3%a4nk-3297892/


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