Ritalin auf dem Schwarzmarkt: Experten besorgt über zunehmenden Missbrauch
Veröffentlicht am: Donnerstag, dem 20. September 2018
Thema / Schwerpunkt: PresseMitteilungen zum Thema Bildung & Wissenschaft


Personen, die Methylphenidat kaufen wollen, nutzen dafür immer öfter das Internet. Die Verkaufszahlen sind in Nordamerika und Europa in den letzten Jahren steil angestiegen. Damit einher geht ein zunehmender Missbrauch, vor allem im studentischen Umfeld. Eine Umfrage unter 1.400 internationalen Lesern der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift „Nature“ hat ergeben, dass 12 % regelmäßig Methylphenidat kaufen, um es zur Steigerung ihrer intellektuellen Leistungen zu verwenden.

Methylphenidat ist ein Wirkstoff, der aus chemischer Sicht einige Ähnlichkeiten mit Amphetamine aufweist. Da er geeignet ist, bei seinen Anwendern eine Abhängigkeit herbeizuführen, ist er in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt. Als milde Stimulans bewirkt er eine signifikante Anregung psychischer und motorischer Prozesse. In kurativer Dosierung kann es, zusammen mit weiteren Maßnahmen im Rahmen des psychotherapeutischen Gesamtkonzepts, zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zum Einsatz kommen. Außerdem ist Methylphenidat neben Modafinil der einzige Wirkstoff, der in Deutschland für die Behandlung der Narkolepsie zugelassen ist.

Im Gehirn führt Methylphenidat zu einer Freisetzung von Noradrenalin, Dopamin, Adrenalin und Serotonin. In den Synapsen hemmt es zudem die Wiederaufnahme von Dopamin. Ein hoher Dopaminspiegel sorgt für Motivation, Wohlbefinden, Lebensfreude, Mut, Konzentration und Euphorie. Diese Gefühle können allerdings süchtig machen. Besonders anfällig sind junge Menschen, die psychisch labil sind oder unter Stress stehen. Bei höheren Mengen überwiegen die unerwünschten Nebenwirkungen. Zu den unangenehmen Begleiterscheinungen zählen Unruhegefühl, Kopfschmerzen, Unwohlsein im Sinne von Anspannung, Schwindel, Bauchschmerzen, beschleunigter Puls sowie ein messbarer Anstieg des Blutdrucks.

Methylphenidat macht seine Anwender nicht unbedingt schlauer. Trotzdem erleichtert es das Lernen, denn es hilft, das Wesentliche im Fokus zu behalten und Ablenkungen auszublenden. Der Nachweis dieses Effekts gelang 2012 durch eine Studie mit zahlreichen Studentinnen und Studenten. Die Probanden ließen, während sie aktiv versuchten, sich unter dem Einfluss des Arzneistoffs Wissen einzuprägen, ihre Gehirnaktivität aufzeichnen. Anders als erwartet stieg die Aktivität des zentralen Nervensystems nicht an. Im Gegenteil: Er ging sogar leicht zurück. Der Wirkstoff scheint also überflüssige Aktivitäten des Gehirns zu hemmen, so dass mehr Kapazität für die als vorrangig eingestuften Aufgaben zur Verfügung steht.

Methylphenidat ist in folgenden Markenpräparaten enthalten: Ritalin, Medikinet, Equasym und Concerta. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Generika. Laut Fachinformation haben diese Medikamente bei korrektem Gebrauch nur ein geringes bzw. kaum vorhandenes Abhängigkeitspotenzial. Missbrauch und Abhängigkeit scheinen bei Patienten die das Mittel zur ADHS-Therapie erhalten haben, nicht vorzukommen. Auch bei Narkolepsie spielt das Thema Sucht praktisch keine Rolle. Wer ohne medizinischen Grund Methylphenidat kaufen will, findet im Internet viele Angebote. Die für den deutschen Markt optimierten Shops verzichten oft auf den Vorweis eines Rezepts. Sie versprechen jedoch eine zügige und diskrete Abwicklung. Im Sortiment finden sich meist auch viele ähnliche Produkte, wie etwa Donepezil. Nähere Informationen zu den Anbietern gibt es aus Dokumentationszwecken im Originalartikel: Methylphenidat kaufen: Ritalin online bestellen (lifestyle-hirndoping.info)

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Martina Maroney
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